
Sativa vs. Indica vs. Hybride – Wie erkennt man den Unterschied?
Die Vielfalt der Cannabissorten kann zunächst überwältigend wirken. Jede Sorte hat ihre eigenen, einzigartigen Eigenschaften, die sowohl das Konsumerlebnis als auch die Anbautechniken beeinflussen. Konsumenten wählen eine Sorte basierend auf der gewünschten Wirkung, während Grower Faktoren wie Wuchsform, Blütezeit und Ertrag berücksichtigen. Konsumenten und Grower sprechen oft von den beiden Haupttypen – Sativa und Indica – und deren Kreuzungen oder Hybriden. Doch was genau ist der Unterschied zwischen diesen Sorten und wie wirken sie auf Körper und Geist?
Sativa – Energiespendend und kreativ
Sativa-Sorten benötigen im Allgemeinen eine längere Wachstumsphase als Indicas. Sie gedeihen in warmen, feuchten Klimazonen und ihre langen, dünnen Blätter helfen ihnen, Feuchtigkeit effizienter zu verdunsten. Sativas können im Freien sehr hoch werden, sogar über drei Meter, was bei der Raumplanung berücksichtigt werden sollte.
Eigenschaften von Sativa-Sorten:
- Gibt ein energetisches und erfrischendes Gefühl
- Fördert Kreativität und Geselligkeit
- Kann zur Linderung von Depressionen und Stress eingesetzt werden
- Geeignet für den Tagesgebrauch
Pädagogische Merkmale:
- Lange Blütezeit (10–16 Wochen)
- Hoher und sparriger Wuchs, benötigt viel Platz
- Bestens geeignet für warme und feuchte Bedingungen
- Hoher Lichtbedarf, profitiert von starker LED- oder HPS-Beleuchtung
Zu den beliebten Sativa-Sorten gehören Sour Diesel, Jack Herer und Durban Poison .
Indica – Entspannend und beruhigend für den Körper
Indica-Sorten sind das Gegenteil von Sativas – sie wirken entspannend und beruhigend auf den Körper. Indicas sind oft kürzer und dichter und eignen sich besonders für den Abendkonsum oder zur Linderung von körperlichen Schmerzen und Schlaflosigkeit.
Eigenschaften von Indica-Sorten:
- Tief entspannende und beruhigende Wirkung
- Geeignet zur Behandlung von Schlaflosigkeit und Stress
- Kann bei Muskelschmerzen und chronischen Schmerzen helfen
- Besser für den Abend oder vor dem Schlafengehen
Pädagogische Merkmale:
- Kurze Blütezeit (6–10 Wochen)
- Kompakter und niedriger Wuchs, geeignet für kleine Flächen
- Hält kühleren Temperaturen stand
- Produziert oft eine reiche und harzige Ernte
Zu den bekannten Indica-Sorten gehören Northern Lights, Granddaddy Purple und Blueberry .
Hybride – Das Beste aus beiden Welten
Hybridsorten sind, wie der Name schon sagt, eine Kreuzung zwischen einer Sativa und einer Indica. Sie werden entwickelt, um eine ausgewogene Wirkung zu erzielen, die je nach Sorte variieren kann. Manche Hybriden sind Sativa-dominant (eher anregend), andere Indica-dominant (eher entspannend) und manche sind völlig ausgewogen.
Hybrideigenschaften:
- Unterschiedliche Wirkungen je nach Sorte
- Eine Kombination aus körperlichen und geistigen Vorteilen
- Geeignet für viele verschiedene Situationen und Anwendungen
Pädagogische Merkmale:
- Blütezeit variiert (7–12 Wochen)
- Kann je nach Sorte sowohl drinnen als auch draußen angebaut werden
- Die Menge und Qualität der Ernte hängt vom gewählten Phänotyp ab
- Kann mit Anbaumethoden wie LST, SCROG und Topping optimiert werden
Zu den beliebten Hybriden gehören Girl Scout Cookies, Gelato und OG Kush .
Wie wählt man die richtige Sorte aus?
Die Wahl der richtigen Sorte hängt von deinen Bedürfnissen und der gewünschten Wirkung, aber auch von den Anbaubedingungen ab. Für einen kleinen Indoor-Anbauraum können beispielsweise Indica-Sorten aufgrund ihres kompakten Wuchses und ihrer kurzen Blütezeit die bessere Wahl sein. Beim Outdoor-Anbau in warmen Klimazonen hingegen schneiden Sativa-Sorten besser ab, da sie Feuchtigkeit vertragen und hohe Erträge liefern können. Hybride bieten Flexibilität, da ihre Eigenschaften davon abhängen, wie stark sie vom Indica- oder Sativa-Einfluss geprägt sind. Sativas benötigen eine längere Blütezeit und mehr Platz, während Indica-Sorten aufgrund ihrer kompakten Struktur besser für den Indoor-Anbau geeignet sind. Hybride bieten Flexibilität beim Anbau, aber die Genetik der Sorte beeinflusst Wuchs und Ertrag.
Anbautechnische Überlegungen bei der Sortenwahl :
- Platzbedarf: Sativas brauchen Höhe, Indicas sind kleiner, Hybride variieren.
- Wachstumszeit: Sativas blühen länger, Indicas schneller, Hybriden durchschnittlich.
- Lichtbedarf: Alle Sorten profitieren von starker LED- oder HPS-Beleuchtung, Sativas benötigen jedoch oft mehr Lichtstunden.
- Klima und Belüftung: Sativas gedeihen in einem feuchteren Klima, Indicas vertragen kühles Wetter besser, Hybriden passen sich an unterschiedliche Bedingungen an.
- Anbaumethoden: SCROG, LST und Topping können das Sativa-Wachstum in Innenräumen optimieren, während Indica mehr von ihrem natürlichen Wuchsverhalten profitiert.
Gesetzgebung
- In Finnland ist der Anbau von Cannabis verboten, auch für medizinische Zwecke. Medizinisches Cannabis ist auf ärztliche Verschreibung erhältlich, der Anbau ist jedoch nicht erlaubt.
- In Europa variieren Cannabiskonsum und -anbau je nach Land:
- Niederlande – Verwendung und Verkauf in kleinem Maßstab erlaubt, Anbau eingeschränkt.
- Spanien – Privater Konsum und Anbau in Cannabis-Clubs erlaubt.
- Deutschland – Medizinische Verwendung erlaubt, Freizeitgebrauch wird legal.
- Malta – Eigenbedarf und Anbau im kleinen Maßstab erlaubt.
- Schweiz – Experimentelle Nutzung und Anbau in bestimmten Gebieten erlaubt.
Die Gesetzgebung ändert sich ständig, daher lohnt es sich, bei Behörden wie Fimea und THL nach aktuellen Informationen zu suchen.